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Behandlungsablauf

Das Erstgespräch

Unser Erstgespräch dient dem Kennenlernen und dem Austausch über den Grund der Vorstellung. Mithilfe eines Anamnesefragebogens werden Daten zur Vorgeschichte und Familie sowie persönlichen Entwicklung und möglichen Vorerkrankungen aufgenommen.

Für eine bessere psychiatrische Einschätzung findet das erste Kennenlernen in Begleitung der Bezugspersonen statt. Aufklärungen und Absprachen, die die weiteren Vorgehensweisen betreffen, können direkt besprochen werden. Die Einwilligung aller sorgeberechtigten Personen ist eine juristische Grundvoraussetzung für die Behandlung.

Bitte bringen Sie die gültige Versichertenkarte, die Einverständniserklärung aller Sorgeberechtigten, den Überweisungsschein, Vorbefunde, U-Heft sowie Schulzeugnisse mit.

Diagnostikphase

Je nach Störungsbild kann diese Phase unterschiedlich lang sein. Weitere Untersuchungen (z.B. Blutentnahme, EKG, EEG, MRT) oder Überweisungen an andere Fachärzte können notwendig sein, um unentdeckte organische Erkrankungen auszuschließen. In der Diagnostikphase finden weiterhin Gespräche mit den Bezugspersonen statt.

Nach Ihrem Einverständnis wird ebenfalls der Kontakt zu Erziehern (Krippe, Kindergarten, Hort), Lehrern (Schule, Ausbildungsstelle), Schulsozialarbeitern und anderen Mitbehandlern (Psychotherapeuten, Fachärzten) – eventuell dem Jugendamt – aufgenommen. Im Rahmen der Diagnostik werden auch psychologische Tests (je nach Fragestellung) durchgeführt.

Diagnosestellung

Unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten besprechen wir gemeinsam – Die konkrete Behandlung richtet sich nach dem individuellen Störungsbild und findet multimodal statt. Das bedeutet, die psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung wird je nach Bedarf ergänzt durch Eltern- und Familiengespräche, Elternberatung oder der weiteren Zusammenarbeit mit anderen Fachärzten und Fachpersonen aus den Kindergärten, Schulen und Jugendämtern.

Verordnungen und Empfehlungen zur Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie oder Einweisung in eine psychiatrische Klinik werden bei Bedarf besprochen. Eine medikamentöse Behandlung ist in bestimmten Fällen notwendig.

Hinweis: Die Behandlung in einer nach dem sozialpsychiatrischen Konzept arbeitenden Praxis darf nicht parallel zur Behandlung in einem Sozialpädiatrischen Zentrum, einer kinder- und jugendpsychiatrischen Institutsambulanz oder einer anderen Sozialpsychiatrischen Praxis stattfinden.

Fallbeispiele

14-jähriges Mädchen
Vorstellung aufgrund immer wieder auftretenden Panikattacken, undifferenzierte Ängste, Leistungsprobleme beim Besuch einer Regelschule

Diagnostik:

kinderpsychiatrische und körperliche Untersuchung

 

Fremdanamnese:

Einschätzungen der Eltern, Kontakt zum Klassenlehrer, testpsychologische Diagnostik (Intelligenztest, spezifische Fragebögen)

 

Nach gestellter Diagnostik:

Beratung der Eltern, Lernstörung und Unterstüzung im Unterricht nach Förderschwerpunkt Lernen Verbesserung der Symptomatik

 

psychotherapeutische Behandlung unter Einbezug der Eltern:

Selbstwertstärkung, Aktivierung von Ressourcen, Psychoedukation, angstreduzierende Strategien, Verbesserung der sozialen Kompetenzen

4-jähriger Junge
Vorstellung bei Verdacht auf Entwicklungsstörungen mit Verhaltensstörungen im Kindergarten und zu Hause

Diagnostik:

kindersychiatrische und körperliche Untersuchung

 

Fremdanamnese:

Einschätzung der Eltern, der Erzieher aus dem Kindergarten, testpsychologische Diagnostik (Entwicklungstest)

 

Feststellung der Diagnostik:

Kombinierte Entwicklungsstörung mit einer schweren expressiven Sprachstörung, Störung der Aufmerksamkeit

 

Beratung der Eltern im Bezug auf mögliche Fördermöglichkeiten:

Frühförderung, Logopädie

 

psychotherapeutische Behandlung unter Einbezug der Eltern:

Psychoedukation der Eltern, Erzieher aus dem Kindergarten, Ressourcen Aktivierung, Belohnungssystem zur Verhaltenverbesserung eingeführt, regelmäßige Beratung der Eltern zur Stärkung der erzieherischen Kompetenzen

10-jähriges Mädchen
Vorstellung aufgrund gestörter Aufmerksamkeit, Lernproblemen, Defizite im Lesen- und Rechtschreiben

Diagnostik:

kinderpsychiatrische und körperliche Untersuchng

 

Fremdananmese:

Einschätzung der sorgeberechtigten Personen, Kontakt zum Klassenlehrer, testpsychologische Diagnostik (Intelligenztest, Überprüfung der Lese- und Rechtschreibfähigkeiten, Prüfung der Aufmerksamkeitsfähigkeiten)

 

Nach gestellter Diagnostik:

Aufmerksamkeit- und Aktivitätsstörung mit einer Lese- und Rechtschreibstörung

 

psychotherapeutische Behandlung unter Einbezug der Eltern:

Psychoedukation, Beratung der Eltern im Bezug auf Fördermöglichkeiten (z.B. Alltagsstruktur, zustehender Nachteilsausgleich), Konzentrations-, Lese- und Rechtschreibtraining